Gesundheitstag „Flexible Arbeitszeitmodelle“
Flexible Arbeitszeitmodelle zur Verbesserung der Work-Life-Balance und Resilienz
Der Gesundheitstag der Bezirksregierung mit dem Fokus auf psychische Gesundheit soll das Bewusstsein für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz stärken. Die Kombination aus Vorträgen, Virtual Reality Erfahrungen und Bewegungsangeboten bietet eine abwechslungsreiche Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und praktische Tipps zu erhalten. Das Thema Depression und Burnout ist von großer Bedeutung, da es viele Menschen betrifft und oft mit einem hohen Maß an Stigmatisierung verbunden ist. Es ist wichtig, sowohl über die Symptome als auch über Präventions- und Bewältigungsstrategien zu informieren.
Wir als Fachgruppe bei der Bezirksregierung Düsseldorf könnten uns zusätzlich vorstellen, Arbeitszeitmodelle zu erweitern und noch flexibler zu gestalten, um sie besser an die Bedürfnisse der Beschäftigten anzupassen, um eine bessere Work-Life-Balance herbeizuführen. Arbeitszeitmodelle sind zentrale Bestandteile der modernen Arbeitswelt. Sie bestimmen, wann und wie lange Mitarbeiter ihre Arbeit verrichten und haben sowohl auf die Produktivität der Unternehmen als auch auf das Wohlbefinden der Beschäftigten einen erheblichen Einfluss. In einer Zeit, in der Flexibilität und Work-Life-Balance immer wichtiger werden, gewinnen alternative Arbeitszeitmodelle zunehmend an Bedeutung. Denn Arbeitszeiten, die von der regulären Arbeitszeit abweichen, bieten sowohl den Mitarbeitern als auch der Behörde Vorteile.
Eine flexible Arbeitszeitgestaltung führt dazu, dass die Leistungsfähigkeit der Belegschaft steigt, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufriedener, motivierter und weniger gestresst sind. Dies wiederum führt langfristig zu weniger Fehlzeiten und einer verbesserten Arbeitsqualität. Zudem steigert die Attraktivität von flexiblen Arbeitszeitmodellen die Anziehungskraft der Bezirksregierung als Arbeitgeber, was dazu beitragen kann, Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Durch die Flexibilität in der Personalplanung kann die Behörde zudem besser auf Krisen oder längere Öffnungszeiten reagieren und Ihre Ressourcen effizienter nutzen. Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Anforderungen des Berufs und den Bedürfnissen des persönlichen Lebens ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden.
Besonders für pflegende Angehörige, Familien mit Kindern oder alleinerziehende Mütter und Väter ist es wichtig, flexible Arbeitsmodelle zu schaffen, die eine bessere Vereinbarkeit ermöglichen. Zu den traditionellen Arbeitszeitmodellen gehören Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung. Zu den flexiblen Arbeitszeitmodellen gehören die Vertrauensarbeitszeit[1], Gleitzeit[2], Jahresarbeitszeit[3] und teamorientierte Arbeitszeit[4]. Moderne Arbeitszeitmodelle sind variable Arbeitszeit[5] und die Vier-Tage-Woche[6]. Zudem könnte die Möglichkeit, samstags oder sonntags zu arbeiten, für einige Mitarbeiter eine interessante Option darstellen, um ihre Arbeitswoche zu optimieren und zusätzliche Freizeit unter der Woche zu gewinnen.
Als gutes Beispiel gehen bereits verschiedene Behörden in Deutschland voran. So haben bspw. die Stadtverwaltungen Wedel (Schleswig-Holstein)[7] und Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz)[8] das Arbeitszeitmodell der 4-Tage-Woche bei gleichbleibender Stundenzahl eingeführt. Die Stadtverwaltung Schorndorf (Baden-Württemberg) bietet sogar an, an Wochenenden arbeiten zu können[9].
[1] Ohne eine Erfassung der Arbeitsstunden sind die Beschäftigten für ihre vertraglich festgelegten Arbeitszeiten selbst verantwortlich. Wichtig ist, dass sie die vereinbarten Ergebnisse erreichen.
[2] Es gibt eine feste Kernarbeitszeit. Außerhalb dieser Zeiten können die Beschäftigten ihre Arbeitszeiten frei einteilen (zum Beispiel später beginnen oder früher gehen).
[3] Das Jahresarbeitszeitmodell (JAZ) bietet eine Möglichkeit zur flexibleren Arbeitszeitgestaltung. Dabei wird die Arbeitszeit pro Woche auf das ganze Jahr umgerechnet. Dieser Wert wird dann je nach aktuellem Arbeitszeitbedarf eines Unternehmens sinnvoll eingesetzt.
[4] Die Beschäftigten planen und vereinbaren im Team die individuelle Arbeitszeit. Der Bedarf im Team und die persönlichen Wünsche werden nach Möglichkeit in Einklang gebracht.
[5] Diese Variante sieht keine Kernzeit vor und überlässt die Verteilung der Arbeitsstunden den Beschäftigten selbst – so lange eine vereinbarte Wochenarbeitszeit eingehalten wird, steht es ihnen frei, ihre Arbeitsstunden in Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen und unter Berücksichtigung der Unternehmensbedürfnisse flexibel zu gestalten.
[6] Die Vier-Tage-Woche sieht vor, die wöchentliche Arbeitszeit auf vier Tage zu verteilen, wodurch ein zusätzlicher freier Tag entsteht;
Ein alternatives Modell ist die Vier-Tage-Woche bei weniger wöchentlicher Arbeitszeit und gleichbleibendem Lohn
[7] https://www.wedel.de/wirtschaft-branchen/arbeit-soziales/news-detail/4-tage-woche-arbeitszeitmodell-der-stadt-wedel-sorgt-fuer-aufsehen
[8] https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/stadtverwaltung-ludwigshafen-fuehrt-vier-tage-woche-ein-104.html
[9] https://kommunal.de/Arbeitszeit-Stadt-bietet-6-Tage-Woche